Ich treffe mich mit dem Software Engineer Jens Altmann und spreche über oft zu beobachtende Schwierigkeiten bei der abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit mit der IT-Abteilung. Wir gehen einigen Ursachen auf den Grund... aber höre selbst 🙂

Im lockeren Gespräch über Software Engineering, Softwareentwicklung und -Konzeption, Startups, die "unkonventionelle" Arbeitsweise in der IT-Abteilung, Doppelbedeutung von Worten, "Kellerkinder", "Maschinenraum", fokussiert im Tunnel arbeiten, automatisierter Aktienverkauf, IT-Grundverständnis, gefährliches Halbwissen, Hype oder zukunftsfähige Technologie, Frameworks die Frameworks vereinfachen, Webseiten für Influencer, Businessprozesse, Algorithmen, visuelles programmieren, die eigenen Grenzen erkennen, Angst vor Künstlicher Intelligenz, Stochastik, Webdesigner, Backend-Entwickler, Double-Opt-in, UML-Diagramme, Userflows, Meeting-Marathon, Unternehmensführung = Lehrauftrag, asynchrone Kommunikation, kontinuierliche Weiterentwicklung und gefruckelte Softwareentwicklung.

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Warum gibt es immer Streit zwischen IT und Fachbereich?

Oliver Ratajczak: Hallo. Schön, dass du wieder zuhörst. Heute bei einer neuen Ausgabe von „Auf ein Kaffee mit“. Und du weißt ja, ich beschäftige mich da mit Unternehmen, wie Kommunikation funktioniert und grade eben nicht funktioniert. Und wenn ich an einer Stelle das oft beobachte, dass Kommunikation nicht so gut klappt, ist sie meistens an der Schnittstelle von Fachbereichen zur IT. Und genau deswegen habe ich heute einen Gast hier im Podcast, der dazu eine ganze Menge sagen kann. Ich treffe mich jetzt auf einen Kaffee mit Jens Altmann: Hallo Jens.

Jens Altmann: Hallo Oliver.

Oliver Ratajczak: Schön, dass es geklappt hat. Ich meine, wir haben uns letzte Woche noch in Berlin getroffen auf der SEO Campixx, auf einer Konferenz, und haben beschlossen, wir müssen mal wieder miteinander telefonieren. Und das machen wir jetzt einfach mal, indem wir die Zuhörer dazu nehmen und mal ein bisschen reden. Vielleicht sagst du mal ein bisschen was zu dir, wer du so bist, was du so machst, wo du herkommst.

Jens Altmann: Sehr gerne. Mein Name ist Jens Altmann. Seit mittlerweile über 15 Jahren bin ich professionell in der Softwareentwicklung und -Konzeption unterwegs. Ich glaube, Software Engineering trifft es am besten, davon die ersten Jahre natürlich als Lehrjahre in unterschiedlichen Agenturen und unter anderem auch im Verlagswesen gewesen, wo ich mir so meine Hörner abgestoßen habe, und danach mit einem großen Fokus auf gerade Onlinemarketing. Und daraus resultierend auch Startups habe ich als Consultant praktisch Unternehmen beraten, wie sie ihre IT aufbauen, wie sie ihre Software, ihre Ideen konzeptionieren können, und natürlich auch, wie sie das passende Team da drumherum aufbauen können. Und mit dem Wissen habe ich selbst vor drei Jahren in Berlin ein Startup gegründet, das sich auf das Thema IT-Security spezialisiert hat und habe halt während der gesamten Zeit immer wieder Unternehmen kennengelernt, die vor unterschiedlichsten Herausforderungen standen, gerade wenn es wirklich um die Zusammenarbeit zwischen IT und anderen Departments ging und natürlich auch die Arbeitsweise der IT selbst, die man zu anderen Departments auch als recht unkonventionell bezeichnen kann. Ich glaube, das ist das richtige Wort.

“Mit der IT! Mit denen will ich nichts zu tun haben!”

Oliver Ratajczak: Je nachdem, aus welcher Seite man guckt. Die anderen sind unkonventionell. Viele Fachbereiche, mit denen ich zu tun habe, Marketing, Kommunikation, den stehen sofort die Nackenhaare hoch, wenn es heißt, ihr müsst jetzt mal mit der IT sprechen. Dann sagen die: „Um Gottes willen, die verstehen mich nicht. Ich verstehe die nicht. Hilfe.“

Jens Altmann: Ja, da hast du vollkommen recht. Woran liegt das? Das liegt vor allen Dingen an Doppelbedeutung von Worten. Wenn wir beispielsweise über Interfaces oder Schnittstellen in der IT reden, dann meint die IT meist etwas Programmatisches, eine Kommunikation zwischen IT-Systemen oder ähnliches. Wenn aber zum Beispiel ein Vertrieb oder Marketing über Schnittstellen redet, dann meinen sie meistens eine persönliche Ebene. Das ist nur eins von ganz vielen Beispielen, die wirklich dazu führen, dass unterschiedliches Verständnis von gleichen Wording zu Diskrepanzen dann auch wirklich in der Kommunikation führt.

Oliver Ratajczak: Dazu habe ich mal eine Podcastfolge gemacht, die heißt irgendwie, „Wie ich einem Kunden drei Millionen Euro in einer Stunde erspart habe“. Das war genau so ein Ding. Da saßen Fachbereiche und IT zusammen. Ich hatte damals von dem Abteilungsleiter den Auftrag dazu, mich dazuzusetzen und mal zuzuhören. Und die waren sich handlungseinig. Und ich habe dann am Ende noch mal gesagt: „Ich fasse das noch mal kurz zusammen.“ Habe dann noch mal abgefragt, ob das das ist, was Sie wollten. Und da haben die beide genickt. Und das hätte einfach bedeutet, dass die das Hauptprodukt den allen Kunden für drei Monate umsonst geschenkt hätten. Das wären ungefähr drei Millionen Euro gewesen. Trotzdem waren sich beide handlungseinig. Also total verrückt.

ITler sind “Kellerkinder”!

Jens Altmann: Das merkt man tatsächlich sehr häufig in solcher Kommunikation, auch natürlich, weil da unterschiedliche Welten aufeinander treffen. Man bezeichnet die IT immer, zumindest die tiefere IT, als Kellerkinder.

Oliver Ratajczak: Im Maschinenraum.

Jens Altmann: Ja, genau, mehr oder weniger zu Recht. Was gar nicht böse gemeint ist und von ITlern auch tatsächlich gar nicht als böse verstanden wird, sondern man kennt es, diese Typische, der sitzt jetzt in seinem Tunnel, er arbeitet jetzt irgendwie sehr fokussiert. Das muss man auch tatsächlich in der IT sehr oft machen, wenn man eine Aufgabe hat. Da kann ein Zeichen von Zehntausenden enorm zu Problemen führen, das man falsch setzt. In der Kalkulation, in der Berechnung, ob man ein Plus oder ein Minus schreibt, macht schon den Unterschied aus, ob man Milliardengewinn macht oder Milliardenverlust.

Oliver Ratajczak: Oder eine Klammer an der falschen Stelle.

Jens Altmann: Genau, gute Beispiele gibt es da gerade im Börsenumfeld relativ regelmäßig, dass da irgendwelche Bots mal ein paar falsche Aktien droppen, muss man bisschen acht drauf geben. Und deswegen finden ITLer das gar nicht so schlimm, als Tunnel- oder Kellerkinder zu bezeichnen oder bezeichnet zu werden, weil sie wirklich die Möglichkeit dadurch haben, fokussiert zu arbeiten. Aber genau das ist in anderen Departments natürlich nicht so, weil da eine sehr häufige, direkte Kommunikation einfach notwendig ist. Marketing mit einem Designer, mit einem Vertriebler, was sind die neuen Features, die man irgendwie herausbringen möchte? Was ist die Verprobung, die man im Vertrieb machen möchte? Business Development, wie geht man an die Kunden heran? Da braucht man ehrlicherweise direkte Kommunikation, während in der IT das nicht der Fall ist. Und das ist schwer für die anderen Departments, oftmals zu verstehen, weil jeder für sich ein Grundverständnis von IT natürlich äußert. Jeder hat ein Computer. Jeder benutzt ein Computer und ähnliches. Und somit ist auch jeder der Meinung, dass er irgendwie versteht, wie in der IT vorgegangen wird und wie dort gearbeitet wird. Und genau das ist das Problem und die Herausforderung, wo man sehr häufig als erstes ansetzen muss.

Smart-TV einrichten können, ist keine IT!

Oliver Ratajczak: Ein sehr weiser Mann hat mal zu mir gesagt, er hätte so den Eindruck, jeder, der ein Smart-TV hat, fühlt sich wie ein ITler. 🙂

Jens Altmann: Das muss ein sehr weiser Mann gewesen sein. 🙂 Aber genau das ist es. Die IT wird immer greifbarer, gerade auch, weil sie in den Nachrichten so omnipräsent. Und dadurch hat jeder immer so ein gefährliches Halbwissen, möchte ich es an der Stelle auch mal bezeichnen. Man hat in der Fachpublikation gelesen, dass das der neue heiße Scheiß ist. Man hat in der Fachpublikation gelesen, dass das das Neueste ist, und dass man das machen sollte. Und wenn es gerade von Geschäftsführerebene mit einmal so in die Firma hereingetragen wird, kann das einfach sein, dass vom Ziel her das einfach gar nicht mit den Aufgaben des IT-Departments übereinstimmt. Man stelle sich mal vor, ich finde Elektoautos total toll, aber man wird mit Elektroautos einfach in diesem Moment nicht die Möglichkeit haben, in der Formel 1 irgendwelche großen Erfolge zu fahren, weil man eben Reichweiten- und Beschleunigungsherausforderungen hat. Deswegen gibt es beispielsweise die Formula E. Aber es wird niemand auf die Idee kommen, nur weil er über ein neues Charging System gehört hat, zu sagen, wir bauen jetzt diesen Motor in unseren Formel 1-Renner ein. Das wird einfach nicht klappen. Aber bei der IT ist das was komplett anderes. Wenn irgendwer hört, das ist jetzt die neue Technologie, und das wurde in Fachpublikation XY ganz groß gefeatured, dann wird überlegt, wie kann man dieses Feature irgendwie nutzen, damit es auch bei uns in der Firma funktioniert? Und das ist eben ein grundweg falscher Ansatz. Dadurch werden viele Projekte einfach von vornherein zum Sterben verdammt oder werden niemals zum Leben erweckt werden können. Und man hat das Problem, dass gerade bei dieser Kurzlebigkeit in der IT man wirklich eine Menge Erfahrungen braucht, um schon im Vorfeld erkennen zu können, wird diese Technologie denn wirklich eine Zukunft haben? Oder wird diese Technologie jetzt einfach gehypt, weil sie ganz nett ist? Aber zwei, drei Wochen später wird es irgendwie wieder verworfen. Meine Lieblingsbeispiele sind tatsächlich, alles, was sich in den letzten 15 Jahren um JavaScript entwickelt hat. JavaScript war früher eine kleine Sprache gewesen, mit der man die Möglichkeit hatte, dass der Nutzer im Browser Interaktionen durchführen konnte, ohne dass die Seite jedes Mal neu geladen werden konnte. Dadurch wirkte das Internet schneller. Und das Web 2.0 war damals geboren. Und jeder hat so angefangen, sein eigenes kleines Framework zu schreiben, logischerweise. Wie kann ich Buttons von links nach rechts verschieben, automatisieren?

Oliver Ratajczak: Framework ist eine Art Sammlung von bestimmten Funktionen, mit der man dann einfacher was Sichtbares bauen kann?

Jens Altmann: Genau, also schneller würde ich sagen. Man arbeitet mit Frameworks meistens effizienter, indem eine Reihe von Befehlen gekapselt werden, dass nur noch ein Befehl notwendig ist. Das ist, glaube ich, die einfachste Beschreibung von der Framework. Und das bekannteste Framework, das damals geschaffen wurde, nennt sich jQuery, mit dem man wirklich schnell auf einzelne Objekte der Webseite zugreifen kann und diese eben entsprechend manipulieren kann, sei es vom Aussehen, sei es von der Interaktion oder ähnliches. Und mittlerweile hat sich auf dieses jQuery eine Handvoll weiterer Frameworks gebaut, die jQuery selbst noch mal vereinfachen kann. Und das beschreibt eigentlich das ganze Problem, das wir haben und das auch die ganzen Technologien in den letzten sieben, acht Jahren bekommen haben. Dass es eine Technologie gibt, diese wird durch eine Framework vereinfacht. Und darauf setzen neue Frameworks auf, die das erste Framework auch wieder vereinfachen. Und mittlerweile ist das so eine Kaskade von Frameworks, die man hat, durch die praktisch keiner mehr die Möglichkeit hat, zu sehen, was für Abhängigkeiten sind denn da drin? Die einfachsten Programme, man sieht es auch an fancy Webseiten, die neu designt werden, die mit einmal mit fünf oder sechs Megabyte an irgendwelchen JavaScript-Dateien daherkommen, nur damit sie irgendwie hübsch und fancy aussehen, was man früher auch mit deutlich weniger Code erreicht hat.

Oliver Ratajczak: Aber jetzt kann es im Zweifelsfall nicht der ausgebildete ITler, sondern das kann dann einer zusammenklicken mit ein bisschen Logik?

Verschachtelung von Frameworks

Jens Altmann: Exakt. Das ist einfacher. Deswegen sage ich, diese Kaskade von Frameworks, das macht die Anwendung immer einfacher, gerade im Bereich WordPress gibt es diverse, sieben Designer, mit den man per Drag and Drop sich seinen WordPress-Blog und alles zusammenklicken kann. Das ist auch alles super. Und das wird auch für 90 Prozent der Anwendungsfälle vollkommen reichen. Man muss aber auch sagen, dass genau diese 90 Prozent Anwendungsfälle eben nicht Unternehmen mit ihren Spezialfällen sind, sondern die Masse derer, die das Internet benutzen. Wenn man Influencer ist, dann ist eine Webseite schnell designt, und Design hinsetzen für den Influencer wichtiger, als irgendwelche Technologie oder Businessprozesse abzubilden. Für ein Unternehmen natürlich ist es tödlich, wenn man seine eigenen Businessprozesse nicht frei designen kann, weil man auf irgendwas zurückgreifen muss, das vielleicht gar nicht die Möglichkeiten bietet.

Oliver Ratajczak: Das Verheerende daran ist aber, dass in der breiten Masse dann wahrscheinlich viele Leute denken, sie könnten das alles, weil sie können im Zweifelsfall Sachen machen, die gut aussehen, aber im Hintergrund passiert eine ganze Menge durch die Frameworks, die das übernehmen, die aber miteinander verschachtelt sind, wie du gesagt hast. Und für jede Verschachtelung würde bedeuten, eine neue Schnittstelle, wenn sich irgendwo was ändert, hat das gleich einen Effekt auf alles.

Jens Altmann: Genau. Das ist auch das Problem, zurzeit bin ich in der IT-Security unterwegs, dass bei heutigen Angriffen relativ häufig passiert, dass wirklich so grundlegende Bausteine mit einmal mit Problemen infiziert werden, die dann natürlich weitreichende Auswirkungen auf alles haben. Und genau das, was du beschreibst, dass praktisch sich jeder als Entwickler fühlen kann, was per se erstmal nicht falsch ist, weil ich ganz klar die Meinung vertrete, dass jeder entwickeln können sollte. So wie jeder Mathematik können sollte, sollte jeder auch ein Grundverständnis zumindest von Algorithmen haben, weil das in der heutigen Zeit einfach super notwendig ist. Aber man kann das, glaube ich, damit vergleichen, Fußball ist ein passendes Bild, zu einer Weltmeisterschaft ist mit einmal jeder zum Trainer berufen. Genauso ist es in der IT auch. Klar, wenn man mal Fußball gespielt hat, und da sind bestimmte Bewegungsabläufe einfach, und gerade im Freizeitfußball kann das praktisch jeder. Wenn es aber in den Profibereich geht und es darum geht, eine Mannschaft zusammenzuführen, die unterschiedliche strategische Ausrichtung in 48 Wochen des Jahres verfolgen und mit einmal vier Wochen zusammengeschweißt werden, dann hat das Notwendigkeit, dass das Erfahrung mit sich bringt und dass man weiß, wie man die Leute zu handhaben hat, und wie man die Leute steuert, damit man sie nicht komplett aus ihrer Performance herausnimmt.

Oliver Ratajczak: Spannend.

Jens Altmann: Das ist in der IT genauso. Ich liebe es, dass jeder die Möglichkeit hat zu entwickeln. Es gibt mittlerweile ganz tolle Produkte für Kinder und für Jugendliche, mit denen man visuell programmieren kann, indem man praktisch die Regeln setzt und dazu lernt, wie Algorithmen funktionieren. Und das sollte auch jeder können. Aber man sollte ähnlich wie beim Autofahren auch immer selbst wissen, wo dann seine Grenzen sind, und wo man sich wie platzieren und einsetzen kann.

Was ist eigentlich ein Algorithmus?

Oliver Ratajczak: Ja, wo die Grenzen sind, das ist gar nicht so einfach zu erkennen. Du hast gerade gesagt, jeder sollte wissen, was Algorithmen sind. Es gab vor kurzem eine Umfrage. Ich habe die Zahlen nicht mehr gerade im Kopf. Aber es hat mich damals ziemlich geschockt, 50 Prozent der Befragten haben damals gesagt, sie wissen nicht, was ein Algorithmus ist. Das habe ich damals bei Facebook gepostet, wie ich das manchmal so mache, ein Smiley mit großen Augen, schreibe dahinter, Hashtag, Sachen gibt es, und poste dann den Link. Und da haben viele reagiert und haben gesagt: „Ich könnte das auch nicht erklären.“ Dann habe ich mir gedacht, alter Schwede, Algorithmen sind auch die komischen, obskuren Dinger. Google hat, glaube ich, einen Algorithmus, und Facebook hat einen Algorithmus. 🙂 So hört man immer. Und man weiß, Algorithmen sind böse, aber de facto ist das doch nichts anderes als eine bestimmte Abfolge von Anweisungen, oder?

Jens Altmann: Genau. Per se ist es wirklich eine Computersprache definierte Logik, wie ist eine Funktionsweise? Es gibt Algorithmen auch überall logischerweise um einen herum. Und als es damals darum ging, Objektorientierung zu lernen, das heißt, wie man effizienter und ähnliches programmieren kann, hat praktisch jeder, der in dem Saal saß und irgendwie IT-Verständnis hatte, angefangen sich zu überlegen, wie in der realen Welt denn Objekte aussehen? Gibt es Objekt Lebewesen, und diesem Objekt Lebewesen untergeordnet sind Menschen, Säugetiere, Vögel. Und dem Objekt Vögel untergeordnet sind dann unterschiedliche Vogelklassen. Und dem Objekt Säugetier untergeordnet unterschiedliche Tierklassen. Und so kann man sich ein Baum vorstellen. Und genauso ist es bei Algorithmen auch, genau diese Entscheidungsbäume zu definieren und daraus etwas elektronisch abbildbar zu machen. Und ich glaube, weil so viele Menschen noch nicht verstanden haben, was Algorithmen sind, deswegen gibt es auch so eine große Ehrfurcht und so eine große Angst vor dem, was als KI bezeichnet wird, weil eine reale KI existiert da draußen noch nicht wirklich. Bilderkennung oder ähnliches sind alles trainierte Sets. Und im Endeffekt sind Trainingssätze nichts anderes als Algorithmen, weil gesagt wird, wenn Linien in folgendem Format ablaufen, dann wird das vermutlich auf einem Foto ein Gesicht sein. Der bekannteste Algorithmus vermutlich, den man sich so vorstellen kann, ist wirklich Face Recognition oder Gesichtserkennung auf Bildern.

Oliver Ratajczak: Ich war vor kurzem auf einer Messe. Da ging es um Call-Center-Technologie. Ich muss zugeben, ich war jetzt drei Jahre nicht mehr auf einer Messe in dem Umfeld. Ging an manchen Ständen vorbei und sah da Screenshots von einer Software, wo ich teilweise gedacht habe, ui, das sieht ja aus wie vor 15 Jahren, was wir da gebastelt haben. Aber auf jedem Plakat war ein großer KI-Aufkleber darauf, also auf jedem, egal was sie hatten für eine Software. Jeder sagt jetzt, wir können aber künstliche Intelligenz, nicht besser als jeder andere. Scheinbar verkauft sich gerade alles damit ganz gut.

Jens Altmann: Ja, das ist genau der Punkt, wo Erfahrung jetzt wieder mit reinzieht. Die meisten, die KI bezeichnen, die nutzen eigentlich nur Stochastik. Wenn ich mit einer Call-Center-Software 100 Leute anrufe, davon sind 50 Entscheider und 50 Nichtentscheider. Und bei den 50 Entscheidern habe ich eine Conversion Rate, eine Verkaufsrate von zehn Prozent und bei den anderen 50 von nur einem Prozent. Dann bedeutet das, meine KI hat gelernt, ich sollte bei meinen Telefonaten mich auf Entscheider konzentrieren. Ja, super, das zu erkennen, herzlichen Glückwunsch.

Oliver Ratajczak: (lacht) Ich hoffe inständig, dass die Software heute inzwischen bisschen weiter ist, als solche Granaten-Aussagen zu treffen. Aber ich glaube, auf genau so einem Niveau wird aber da diskutiert.

Jens Altmann: Ja exakt. Und das sieht man jetzt auch, indem gerade auch zu dem Tag, als Artikel 13 im EU-Parlament durchgewunken wurde. Ich glaube, diese Differenz, die in den Generationen gerade stattfindet, und damit meine ich nicht zwei Generationen irgendwie 40 plus und 40 minus, sondern ich meine tatsächlich Generationen in Zehnjahresabschnitten. Weil die meisten, die auf die Straße gegangen sind, muss man auch sagen, sind Zwanziger bis Vierziger. Das sind die, die direkt mit dem Aufkommen des Internets aufgewachsen sind. Die darunter, mit der Future for Friday-Bewegung, die haben natürlich auch partiell großes Interesse daran, was auf EU-Ebene passiert, haben aber ihren Fokus so sehr gar nicht darauf, weil es für sie einfach zum Alltag gehört. Aber die Zwanziger bis Vierziger, die wissen, wie sah das aus, bevor das Internet da war? Was für Möglichkeiten sind erst damit entstanden mit diesem Internet? Und sie haben ein ganz anderes Gefühl für den Wert von dem. Und alle, die über 40 sind, sind an der Stelle schon abgehangen. Und darum gibt es so einen massiven Generationskonflikt in meinen Augen. Und deswegen sage ich, müssen die Generationen, die gerade heranwachsen, also gerade die Zehn- bis, oder die Null- bis 20-Jährigen, jetzt auch in der Schule, es muss gar nicht programmieren sein, aber irgend sowas wie Algorithmen wirklich auch lernen und mitgelernt bekommen, damit sie Entscheidungen treffen können, was ist denn wirklich eine Gefahr, und was ist keine Gefahr? Und nicht, dass solche Pseudogefahren, wie Monopolisierung von Plattformen, wie sie gerade in sämtlichen Staaten durchgegangen wird.

Oliver Ratajczak: Das Problem ist nur, ich hatte vor ein paar Jahren mein 25-Jähriges Abi, und an dem Tag haben wir uns getroffen, war ganz nett. Und wir hatten eine Besichtigung unserer Schule. Und da bin ich da durchgegangen mit unserem damaligen Stufenleiter, der inzwischen Direktor war. Und ich habe gestaunt, die sah exakt so aus wie 25 Jahre zuvor. Ich war so naiv zu glauben, dass natürlich alles elektronisch funktioniert und natürlich, aber so ist es ja nicht im Ansatz. Wer sollte Leuten, den Kindern heutzutage Algorithmen beibringen? Da sehe ich aber noch ein bisschen Nachholbedarf.

Algorithmen schon im Kindesalter lernen

Jens Altmann: Ja. korrekt. Ich glaube beziehungsweise glaube ich nicht, sondern weiß, es gibt Initiativen von unterschiedlichsten Organisationen, die genau das auch in den Schulen einführen wollen, auch teilweise sogar Kita. Ich habe schon gesagt, dass es Möglichkeiten gibt wie Lernspiele. Aber es gibt auch Programme innerhalb von Kitas, wo man praktisch direkt mit den Kindern Algorithmen übt, wo man einfach in einer Turnhalle eine Art Parcours aufbaut. Und man hat ein Kind, ein Kind ist praktisch der Algorithmus. Und der sagt dem anderen Kind, was das Kind zu tun hat. „Lauf jetzt ein Schritt vor. Dreh dich nach rechts. Kletter die Bank hoch. Spring hoch.“ Das sind Algorithmen. Und dieses Verständnis dafür zu bekommen, gerade schon im Kita-Bereich, ist sehr einfach spielerisch möglich, weil auch dort die Kinder das am schnellsten und effizientesten lernen. Das, was eigentlich jeder Trainer natürlich dann auch macht. „Du musst den Ball so und so führen.“ Oder im Turnunterricht. „Du musst den Balken lang balancieren.“ Das schon auf Kinderebene beizubringen, dass das Abfolgen von Regeln sind, und dass es im Endeffekt ein Algorithmus ist. Man muss es nicht unter das Wort Algorithmus kennenlernen, aber wie es so funktioniert auf spielerische Art und Weise. Da gibt es unendlich vielfältige Möglichkeiten. Das kann man natürlich auch in seinem Unternehmen so mit herein nehmen. Man muss es natürlich nicht auf der Ebene machen, sondern wenn man mit den unterschiedlichen Departments kommuniziert, muss man schauen, dass man die Kommunikation wirklich auf eine gleiche Ebene herunterbringt, dass die auch immer die gleichen Möglichkeiten haben.

Oliver Ratajczak: Das ist schon ein bisschen schwierig. Marketingabteilung kommt mit bunten Powerpoints, macht im Zweifelsfall noch einen Screenshot gemalt, geht dann zur IT und sagt: „So, das ist die Maske. Wir haben da jetzt noch mal drei Felder dazu gemalt. Das kann ja nicht so schwer sein.“ Das habe ich mal erlebt. Und dann sagte der ITler: „Moment, zwei Felder dazu, hat dann gegrübelt. Welche Datenbanktabellen, wo kommt was rein?“ Und die waren völlig überrascht und haben gesagt: „Das kann doch nicht so schwer sein. Wir haben auch nur drei Minuten gebraucht, das dazu zu malen.“ Aber dass die vorne sichtbare Software praktisch nur die Spitze des Eisbergs ist, ist da draußen nicht so richtig angekommen. Und das finde ich total schade. Du sagtest, in der Kita könnte man anfangen, die Leute dazu zu bringen, sehe ich ein. Aber was machen wir jetzt mit den Leuten, die diese Kita-Ausbildung noch nicht hatten und die jetzt vielleicht 20 bis 50 sind?

Jens Altmann: Ja, genau dafür muss man ein Verständnis schaffen. Und dafür muss man auch die Zusammenhänge erklären. Die Diskrepanzen gibt es mittlerweile sogar schon zwischen Webdesignern und Backend Entwicklern oder ähnlichen, weil die die gleiche Problematik haben. Als Webdesigner und als Designer alles in allem erstellt man ein Rechteck. Das fügt man in der Webseite ein und sagt: „Das ist jetzt unser Layout.“ Dass das unterschiedlichste Implikationen und Beeinflussung auf das Backend haben, das ist relativ schwer. Und dafür muss es einen regelmäßigen Austausch geben, wo einfach die Departments ihre Arbeiten und ihre Arbeitsstrukturen untereinander kennenlernen. Da geht es gar nicht darum, dass man in der Tiefe erklärt, wir haben da eine Datenbank. Die Datenbank basiert darauf und den Datenstrukturen darin, sondern einfach zu sagen, wenn wir so was Komplexes wie einen Kaufprozess haben, und die Anforderung ist, dass wir eine neue Checkbox haben müssen, dann ist das eine Änderung an dem Algorithmus. Oder ich glaube, einfacher zu erkennen ist das noch, wenn mit einmal eine staatliche Vorgabe kommt, die sagt: „Du musst jetzt für eine Newsletter-Anmeldung ein Double-Opt-in anschaffen.“ Das heißt, du musst neben der E-Mail, die du in dein Eingabefeld für die Newsletter-Anmeldung einträgst, auch noch mal separat in deinem E-Mail-Postfach bestätigen, damit du überhaupt Newsletter empfangen kannst.

Oliver Ratajczak: Das ist ja nur eine E-Mail extra.

Ist UML im Fachbereich die Lösung?

Jens Altmann: Genau, ist ja nur eine E-Mail extra. Dass das den kompletten Algorithmus verändert, und dass das nicht nur dieser Schritt ist, klick mal noch auf den Link, sondern da muss eine Verifikation stattfinden. Es muss in jedem Newsletter eine Unsubscribe-Möglichkeit geben. Der Unsubscribe sollte natürlich idealerweise nicht manipulierbar sein. Und du musst auch noch die unterschiedlichen Zeitpunkten und IP-Adressen speichern, wo wir schon wieder in einem Bereich von Datenschutzproblematiken reinkommen. Inwiefern darf ich denn die IP speichern? Und wie weit ist sie denn wirklich ein Datum, das eine Person als Menschen identifizieren kann? Und diese Schritte, die daneben sind, dass das alle Teil von dem Algorithmus ist, diese Verständnis muss geschaffen werden. Und du sagtest, die Marketingleute kommen dann mit schönen Präsentationen. Früher hat man gelernt, dass man in der Softwareentwicklung alles in UML oder Strukturdiagramme abbildet, und damit sagt, wie einzelne Sachen funktionieren. Und das sind genau die Visualisierungen, die man zur Kommunikation mit anderen Departments nehmen kann.

Oliver Ratajczak: Das habe ich mal erlebt bei einem Unternehmen, die versucht haben, anderen Abteilungen UML beizubringen mit riesigem Aufwand und riesigem Budget. Das war nur teilweise von Erfolg gekrönt, weil die haben gesagt: „Das ist ja so was von Hardcore-Programmierung. Da wollen wir nichts damit zu tun haben. Was machen denn dann die ITler noch?

Jens Altmann: Eins der Hauptprobleme, dass man Bereiche oder Tools, die man in der IT verwendet, versucht, auf die ganze Firma zu adaptieren. Mein Lieblingsbeispiel ist da mein Ticketsystem (Jira?). In der Riesenkomplexität, für Entwickler super, weil der Nutzer gezwungen wird, wirklich den genauen Userflow aufzuzeichnen, zu beschreiben, was der Fehler ist, aber für das Marketing oder für den Vertrieb einfach überhaupt nicht nutzbar. Warum sollen da zehn Felder für einen Anruf ausgefüllt werden? Das kannst du niemandem beibringen. Und genau das Gleiche ist das bei UML auch. Und da ist es genau die Kunst, da muss man sich auch jemand von extern hereinholen oder jemand intern einlernen, der das kontinuierlich in der Firma immer weiter trägt, der dann einfach auch sagt: „Ich kann dieses UML noch mal abstrahieren.“ Das, was Marketing in seinen User Flows, in seinem Funnel-Diagramm und was auch immer, darstellen kann. Das kann man eigentlich auch alles über UML legen. Und dann sind wir wieder bei dem Initialthema Frameworks, die Frameworks vereinfachen. UML ist per se ein Framework, das die Programmierung vereinfacht oder abstrahiert. Und nun muss man noch ein Framework darüber legen, damit man das auch an die anderen Departments weitertragen kann.

Klare Prozesse helfen

Oliver Ratajczak: Wäre nicht die einfache Lösung, die Leute rutschen enger zusammen und sprechen solange miteinander, bis am Ende derjenige, der das IT-mäßig umsetzen muss, weiß, worauf es hinausläuft, und nicht nur, es wird dann ein Diagramm in irgendeiner Form über den Zaun geschmissen?

Jens Altmann: Ja, dann haben wir das Problem, dass wir wieder in Meeting-Marathons sitzen, in dem 20 Leute drin sind, von denen 18 nichts darin zu suchen haben und ihre Zeit da rumsitzen, ohne effiziente produktive Arbeiten zu kennen. Das ist genau die Herausforderung an die Digitalisierung. Du musst es also schaffen, dass du die ganze Zeit innerhalb deiner Firma Education schaffst, also wirklich auch den Lehrauftrag erfüllst. Mittlerweile ist Unternehmensführung auch Lehrauftrag. Und du musst es schaffen, dass die Kommunikation so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich umfasst. Dass man wirklich auch schafft, wie kann man kommunikativ umgehen? Auch hier wieder ideales Beispiel aus der IT, Slack. Slack ist ein typisches Chatprogramm. Entwickler nutzen das so, wenn sie ein Problem haben, schreiben sie das da rein. Und dann ist gut. Irgendwann antwortet jemand, weil es ist ein Chat. Es ist eine asynchrone Kommunikation. Viele Menschen sind asynchrone Kommunikation aber nicht gewohnt. Sie erwarten, wenn sie etwas fragen oder hinterfragen, da möchten sie auch sofort eine Antwort bekommen. Und dadurch, in dem Moment, wo man in so Chatbereichen andere Departments hinzunimmt, sieht man, dass diese meist ausarten, indem sich mit einmal über Sachen unterhalten wird, die mit der Ausgangsfrage gar nichts zu tun haben, weil sie abdriften. Und das ist ein Riesenproblem. Und das ist genau das, was man im Rahmen der Digitalisierung dann noch umsetzen muss. Wie kann man die einzelnen Departments untereinander kommunizieren lassen? Wie kann man sie miteinander kommunizieren lassen? Und wie kann man sie regelmäßig abholen zu den unterschiedlichsten Themen? Weil das, was du gesagt hast, das ist an der einen Stelle immer die Frage, muss denn jedes Department über alles zu jedem Zeitpunkt Bescheid wissen, oder nicht? Diese Priorisierung, da sind wir wieder bei der Führung von Teams. Das hat genau die Teamführung zu definieren. Es muss das Marketing nicht genau wissen, was die einzelnen Funktionen hinter einzelnen Aufgaben sind, die die IT erfüllt. Aber sie muss ausreichend tiefen Einblick zu haben, um ihre Erwartungshaltung, ich glaube, da ist der wichtigste Konsens, das Gleichsetzen der Erwartungshaltung zu erreichen, dass man sagt, es ist nicht nur diese kleine Anpassung. Das kann ja nur fünf Minuten dauern, sondern, das ist bei mir diese kleine Anpassung, aber ich weiß, auf IT-Seite dauert das zehn Stunden. Und andersrum auf der Entwicklerseite, wenn man Backreports hat, dass man weitergibt, meine Erwartungshaltung ist, aus der IT kriege ich einen vollkommen detaillierten Fragebogen, aber bei Marketing kann ich nicht einfach ein Fragebogen mit zehn offenen Feldern geben, sondern ich muss gezielte Fragen stellen. Und das sind die Prozesse, die kontinuierlich entwickelt werden, weil man da natürlich auch als Teamleiter mit dem Marketing fragen muss: „Wie habt ihr es jetzt geschafft, dass das IT oder die IT eure Aufgaben abgearbeitet hat?“ Und der Teamleiter von der IT muss entsprechend auch fragen: „Konntet ihr mit den Aufgabendefinitionen aus den anderen Departments, ich bleibe jetzt beim Marketing, etwas anfangen?“ Und dann müssen die Teamleiter miteinander kommunizieren und in ihren Standups, oder welche Kommunikationsplattformen sie auch immer haben, sagen: „Dann müssen wir vielleicht den Eingabeprozess für eine Anforderung vereinfachen.“ Das, was eigentlich schon seit 50 Jahren in Unternehmen funktioniert, Einkaufsprozesse. Man hat ein Fragebogen. Man sagt: „Warum will ich was einkaufen? Zu wann will ich was einkaufen? Wie viel will ich davon einkaufen?“ Und der Einkauf nimmt das entgegen und lässt sich das genehmigen oder sagt: „Du möchtest nur zehn Kugelschreiber bestellen? Das macht überhaupt gar keinen Sinn für unsere Firma. Lass uns da tausend daraus machen.“ Und der Prozess ist normalisiert.

Oliver Ratajczak: Weil sich da jemand Gedanken darum gemacht hat, und im Zweifelsfall auch beide Seiten.

Jens Altmann: Exakt. Und weil das auch ein klarer Prozess ist. Der ist eigentlich nicht veränderlich. Was ist beim Einkauf? Was hat sich da in den letzten 30, 40 Jahren getan? Relativ wenig, wenn man den Prozess in der Abstraktion sehen will, betrachtet. Aber auf der anderen Seite ist die IT, Marketing, auch Vertrieb, Business Development, so dynamisch, so variabel, dass es diese festen Prozesse auch gar nicht geben kann. Man kann immer ein Umfeld schaffen. Und man kann sagen: „Das ist eine Möglichkeit, wie man das, den Weg beschreiten kann, wie man diesen Prozess aufbauen kann.“ Aber final muss jede Firma das für sich entscheiden, weil auch tatsächlich nicht jeder Mitarbeiter für jeden Prozess gleich stark geeignet ist. Das muss man auch einfach so anerkennen.

Oliver Ratajczak: Es macht immer wieder Spaß, mit dir zu reden, Jens. Ich hoffe inständig, dass die Hörer so ein bisschen nicht am Anfang sofort abgeschaltet haben, als zum ersten Mal das Wort IT gefallen ist, wenn sie nicht aus der IT kamen, weil ich glaube, das ist die Lösung für die Zukunft, besser aufeinander zuzugehen und im Zweifelsfall auch mal zu sagen: „Ich verstehe nicht, was du da sagst, liebe IT. Ich verstehe es einfach nicht. Erkläre es mir mal anders.“ Oder sich vielleicht mal selber hinzusetzen und zu überlegen, was passiert denn da eigentlich? Und sich bisschen zurückzunehmen und vielleicht nicht das Gefühl zu haben, weil man Smart-TV hat, man könnte programmieren.

Jens Altmann: Exakt. Und wenn man es doch können möchte, dann kann man sich überall damit beschäftigen. Es gibt diverse Möglichkeiten, wie man auch wirklich auf einem Basislevel sich zumindest dem Thema annähert. Und das kann ich auch wirklich jedem empfehlen.

Oliver Ratajczak: Ja, glaube ich auch. Es hat mir Superspaß gemacht. Wo können denn die Zuhörer mehr über dich finden, deine Person? Vielleicht hast du irgendwie einen Tipp?

Jens Altmann: Genau. Auch an der Stelle noch mal vielen Dank. Und wenn man mehr über mich erfahren möchte oder mit mir in Kontakt treten möchte, weil man Fragen hat zu Digitalisierungsprozessen, IT-Softwarekonzeptionen oder IT-Aufbau, dann kann man bei Google einfach meinen Namen Jens Altmann googeln und findet dort sämtliche Kanäle, in denen ich zu finden bin. Und man findet dort auch meine Webseite, gefruckelt.de, oder jens-altmann.de.

Oliver Ratajczak: Gefruckelt? Das heißt so viel wie gebastelt, oder?

Jens Altmann: Ja, genau. Im Endeffekt ist es genau auch daraus entstanden aus der Anfangszeit, in der ich Entwickler war. Es gibt dieses Wort Gefrickel, was einfach bedeutet, dass man irgendwie was zusammenschustert. Jeder Entwickler fängt ehrlicherweise so an, ohne Erfahrung. Und wie gesagt, das ist auch vollkommen in Ordnung. Und die Vergangenheitsform könnte man gefrickelt nennen. Ich finde aber tatsächlich gefruckelt ist ein schöneres Wort. Und deswegen betont es das auch. Das ist die Vergangenheitsform davon. Man arbeitet mit der Zeit natürlich Professionalität ein. Auch hier wieder die schöne Metapher mit dem Fahranfänger, der mit der Zeit bestimmte Sachen vollkommen automatisch macht. Und das ist es auch in der IT oder in jedem anderen Department natürlich auch.

Oliver Ratajczak: Jens, mir hat es super viel Spaß gemacht, ich hoffe, den Hörern auch. Ich danke dir sehr.

Jens Altmann: Gerne.

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